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Stollberg, 28.10.2024, von Jürgen Werner
Weder die Frauen noch die Männer des HSV haben in Mölkau etwas anbrennen lassen. War das Damenteam von Beginn an auf der Siegerstraße unterwegs, drehten die Herren nach der Pause auf.
Zwönitz. Ihren Spitznamen „die Haie“ tragen die Handballteams des HSV Mölkau nicht ganz zu unrecht. Die Bissigkeit der Leipziger hat auch der Zwönitzer HSV, speziell die Frauenmannschaft, in der Vergangenheit schon zu spüren bekommen. Am vergangenen Wochenende sah das allerdings anders aus. Denn da kehrten die Erzgebirgerinnen den Spieß um und zogen den Mölkauerinnen mit 32:28 den Zahn. Angestachelt vom Sieg der Frauen, ließen sich im Anschluss auch die Männer nicht lumpen und legten mit einem 37:30-Sieg nach – entsprechend stimmungsvoll fiel die anderthalbstündige Rückfahrt im gemeinsamen Teambus aus.
Frauen mit Start wie gemalt
„Ein großes Kompliment an die Mannschaft, wie sie das kämpferisch und spielerisch durchgezogen hat. Das war einfach nur stark“, zollte Trainer Ralf Beckmann seinem Team großes Lob. Zumal diese als Tabellenfünfter beim Zweiten nicht gerade als Favorit aufs Parkett gegangen und noch dazu lediglich mit neun Feldspielerinnen angetreten waren. Umso beeindruckender der Start: Nach exakt fünf Minuten und 23 Sekunden netzte Helen Haunschild zum 5:0 ein, was die „Haie“ zu einer ersten Auszeit zwang. Mit viel Aufwand und begünstigt durch aus Sicht der Gäste unglückliche Zeitstrafen kamen die Mölkauerinnen wieder heran und glichen nach 20 Minuten zum 7:7 aus. Doch die HSV-Frauen ließen sich davon nicht beirren, ergriffen ihrerseits wieder die Initiative und gingen bis zum Pausensignal erneut mit 13:10 in Führung.
Im zweiten Durchgang kämpften die Gastgeberinnen zwar verbissen, um wieder zurück ins Spiel zu finden, mehr als der kurzzeitige Anschluss zum 21:22 (45.) gelang ihnen jedoch nicht. Mit starkem 1:1-Verhalten und effektiver Chancenverwertung behaupteten die Zwönitzerinnen ihre Führung. Zwei Minuten vor Schluss stellten Michelle Kreher und Michelle Kaulfuß innerhalb von 13 Sekunden von 29:26 auf 31:26 und entschieden damit die Partie.
Zwischenspurt stellt die Weichen
Im Gegensatz zu den Frauen taten sich Zwönitzer Männer schwerer und benötigten mehr als eine Halbzeit, um sich entscheidend abzusetzen. „Wir haben im ersten Durchgang kaum über die Außen gespielt. Das war in der zweiten Hälfte viel besser und wir konnten uns auch in der Abwehrarbeit deutlich steigern“, sagte Trainer Tony Kinder nach Spielende. Ein 6:0-Lauf direkt nach Wiederbeginn vom 15:16 auf 21:16 stellte die Weichen. Die spielerischen Vorteile der Erzgebirger setzten sich nun immer mehr durch, sodass der Coach gegen Ende sogar noch einmal kräftig durchrotieren konnte, ohne dass der Sieg noch einmal in Gefahr geriet. In der Tabelle steht weiterhin Rang 2 hinter Mitabsteiger Delitzsch II zu Buche.