Nichts zu holen gegen Spitzenreiter

21. Oktober 2023
05. Spieltag: Zwönitzer HSV 1928  –  LHV Hoyerswerda

Von Jürgen Werner (Freie Presse):

Beim 20:35 gegen Sachsenliga-Primus Hoyerswerda waren die Handballer des Zwönitzer HSV am Samstag chancenlos. Zumindest in einer Hinsicht machten die Erzgebirger aber einen Schritt nach vorn.

Zwönitz. Allzu viel hatten sich die Handballer des Zwönitzer HSV im Vorfeld nicht ausgerechnet. Das Kellerkind gegen den Spitzenreiter der Sachsenliga: Wenn da eine
Überraschung gelingen soll, muss wirklich alles zusammenpassen. Und das tat es nicht. Deutlich, mit 20:35 gingen die Erzgebirger am Samstag gegen den LHV Hoyerswerda als Verlierer von der Platte. Vasile Sajenev legte im Anschluss den Finger in die Wunde, der Trainer der Gastgeber hatte gezählt. „37 technische Fehler. So lässt sich kein Spiel gewinnen“, betonte er. Normal seien 7 oder 8 in 60 Minuten. Immerhin attestierte der Rumäne seiner Truppe gegen den hohen Favoriten ordentlich Kampfgeist – das war schon mehr als bei den blutleeren Auftritten zuvor, gegen Weinböhla und vor allem in Zwenkau. Nach einer Gedenkminute für die jüngst kurz vor seinem 74. Geburtstag verstorbene Zwönitzer Handball-Legende Harald Menzel, unter dem sich die Zwönitzer 1991 sogar für die 2. Bundesliga qualifizierten – das Abenteuer wurde dann aus finanziellen Gründen nicht angetreten – legten die Gastgeber in der Tat ordentlich los. Zwar rannten sie der Musik von Beginn an hinterher, ließen die Lausitzer bis zur 20. Minute aber nicht davonziehen. Dann kamen die Gäste jedoch doch ins Rollen.

Angetrieben von den bärenstarken Zwillingen Tim und Tom Baugstatt, die zusammen zwölf Treffer erzielten, und dem wurfgewaltigen Leon Burmeister im Rückraum
setzten sie sich bis zur Pause auf 19:12 ab. Apropos Rückraum: Entgegen den Erwartungen der Zwönitzer waren die Hoyerswerda dort am stärksten, eine Vielzahl ihrer Treffer erzielten sie aus der Distanz. „Wir hatten gedacht, dass sie in erster Linie über den Kreis kommen, das ist normalerweise ihr Spiel. Aber dann kam es anders“, befand Tommy Löbner. Der Zwönitzer dreifache Torschützenkönig der Sachsenliga bestritt nach überstandener Beinverletzung sein erstes Spiel in dieser Saison, erzielte aber für seine Verhältnisse bescheidene vier Tore und hat allgemein noch Luft nach oben. Allerdings waren die in knallorangenen Trikots spielenden Gäste für den Auftritt nach langer Abwesenheit auch ein denkbar ungünstiger Gegner.

Im zweiten Durchgang baute der Tabellenführer seinen beruhigenden Vorsprung kontinuierlich aus. Mit Tempo und präzisen Pässen stürzte er die Deckung der Erzgebirger von einer Verlegenheit in die andere. Und hinten stand Torwart-Denkmal Henry Schacht wie gewohnt seinen Mann, er bekam jedenfalls deutlich häufiger die Hand an den Ball als Franz Lieberwirth und Albert Baumgarten auf Zwönitzer Seite. Der 15-Tore-Abstand mit der Schlusssirene war zugleich der höchste des Spiels. Entsprechend gut gelaunt präsentierte sich LHV-Mannschaftsleiter Frank Scheibe, der im vorigen Jahr noch eine bittere 31:34-Niederlage in Zwönitz verdauen musste. „Unsere im Training einstudierten Spielzüge haben wir gut auf die Platte gebracht“, so der 59-Jährige. Aufstiegsfavorit Nummer 1 sei sein Team aber nicht. „Da gibt es andere. Aue zum Beispiel.“ Und die Zwönitzer? Die müssen nun ihre Wunden lecken und neu angreifen. Kommende Woche geht es zu Absteiger ZHC Grubenlampe, aktuell Neunter.

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