Arbeitssieg gegen Neudorf/Döbeln

10. März 2025

© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG

von Jürgen Werner

Stollberg, 09.02.2025

Beim 31:22-Sieg zuhause gegen den Siebenten aus Mittelsachsen hatte der Spitzenreiter nur anfangs Probleme. Gut für die Fans: Ein Leistungsträger will sein Karriereende nun doch noch aufschieben.

Zwönitz. Als Saisonziel ausgegeben hatten die Handballer des Zwönitzer HSV den Aufstieg nicht. Nach dem bitteren Gang in die Verbandsliga hieß es erst einmal, kleinere Brötchen zu backen. Doch nun, da auch diese Spielzeit so langsam auf die Zielgerade einbiegt, sieht die Sache ein bisschen anders aus. Wider Erwarten thronen die Erzgebirger an der Tabellenspitze. Nicht mit riesigem Abstand, sondern eher als eine Art „Primus inter pares“, zumal einige der direkten Konkurrenten noch mit Partien im Rückstand sind. Aber immerhin. Und nach dem 31:22-Heimsieg gegen den Tabellensiebenten Neudorf/Döbeln am Samstag scheinen sich auch Spieler und Verantwortliche so langsam mit dem Thema anfreunden zu können. „Natürlich würden wir uns dagegen keinesfalls wehren“, sagt Rückraummann Tommy Löbner, der sich mittlerweile entschieden hat, sein Karriereende aufzuschieben und noch eine Saison dranzuhängen. „Unabhängig davon, in welcher Liga wir nächstes Jahr spielen“, so das Zwönitzer Urgestein. Nach der Seuchensaison 2023/24 macht das Handballspielen offenbar wieder Spaß, auch wenn die Erzgebirger nicht immer glänzen. Auch am Samstag nicht. „Das war Kategorie Arbeitssieg. Abhaken. Weitermachen“, so Löbner.

Derweil blieb Michael Saupe nicht viel übrig, als den Gastgebern zum verdienten Heimsieg zu gratulieren. „Der geht auch in dieser Höhe in Ordnung“, befand der Trainer der Gäste – freilich nicht ohne darauf hinzuweisen, dass ihm aus unterschiedlichen Gründen eine halbe Mannschaft gefehlt habe und seinem Team daher mit fortschreitender Spieldauer die Puste ausgegangen sei. Wohl deshalb suchten die Mittelsachsen die Flucht nach vorn und legten in einem Tempo los, dass den Hausherren Hören und Sehen verging. Nach fünf Minuten stand es 1:4, nach knapp neun Minuten 3:7. „Die haben uns ordentlich durcheinandergewirbelt. Wir sind nur hinterhergelaufen, das war schon überraschend“, sagte HSV-Coach Tony Kinder, der auf den Fehlstart seiner Mannschaft mit einer Auszeit reagierte. Danach trat umgehend Besserung ein: Nach 20 Minuten hatten die Zwönitzer die Partie gedreht und ihren Vorsprung bis zur Halbzeitpause auf 16:13 ausgebaut.

Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste erneut besser aus der Kabine, erzielten zwei schnelle Treffer und saßen dem HSV im Nacken. Dieses Mal jedoch fanden die Gastgeber auch ohne Auszeit wieder in die Spur und starteten einen Fünf-Tore-Lauf, der den Anfang vom Ende der Döbelner Ambitionen bedeutete. Bis zur Schlusssirene baute der HSV seinen Vorsprung nun konsequent aus, der Endstand markierte gleichzeitig die höchste Führung in der gesamten Partie. Schön anzusehen war das Ganze allerdings nur bedingt, vor allem zwischen der 40. und der 50. Minute bestand das Geschehen auf der Platte im Wesentlichen aus dem wechselseitigen Werfen von Siebenmetern, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Einer hatte allerdings einen Sahnetag erwischt. Ondrej Lacina fegte wie ein Irrwisch über das Feld und wuchtete den Ball zehn Mal ins Netz. Mit nun 82 Treffern liegt er in der ligaweiten Torjägerliste auf Rang 11 und ist damit bester Zwönitzer – vor seinem tschechischen Landsmann Miroslaw Jahn (74/17.), der gegen Döbeln erst im zweiten Durchgang auftaute, dann aber immerhin noch drei Treffer zum Sieg beisteuerte. „Step by step“, also Schritt für Schritt, müsse man gehen, um das Ziel Aufstieg zu erreichen, sagte Lacina nach Spielschluss auf Englisch. Im vergangenen Sommer gemeinsam mit Jahn sowie Tomas Vavrica aus Louny gekommen, fühle er sich in seinem neuen sportlichen Umfeld sehr wohl – und schrecke, wie er klarstellte, auch vor der Oberliga Sachsen, wie die ehemalige Sachsenliga inzwischen heißt, nicht zurück.

Kaderbreite ist der größte Trumpf

Größtes Faustpfand der Zwönitzer ist aber die Breite des Kaders. Auch gegen Döbeln trugen sich wieder neun verschiedene Akteure in der Torschützenliste ein, elf Feldspieler kamen zum Einsatz. „Das reduziert natürlich die Einsatzzeiten für den Einzelnen, aber dafür kann jeder ausreichend regenerieren“, sagt Tony Kinder. Das können alle Beteiligten jetzt aber ohnehin. Genau vier Wochen lang findet kein Punktspiel statt, erst am 8. März geht es wieder rund. Zeit genug also, um sich auf die restlichen fünf Partien vorzubereiten, von denen zwei besondere Aufmerksamkeit verdienen. Jene am 15.März bei der Zweiten der HSG Freiberg sowie vor allem der Heimauftritt am 22. März gegen Staffel-Mitfavorit Plauen-Oberlosa II. „Dort“, glaubt Tony Kinder, „fällt die Entscheidung, wohin die Reise geht“.

Zwönitzer Handballsportverein 1928 e. V.

c/o Ralf Beckmann
Lößnitzer Str. 61a
08297 Zwönitz

Kontakt

E-Mail: info@zwoenitzer-hsv.de

Unterstützt durch die Kleinprojekteförderung der LEADER-Region Zwönitztal-Greifensteine