Nur eine Halbzeit auf Augenhöhe

18. September 2023

03. Spieltag: Zwönitzer HSV 1928 – HSV Weinböhla

Zum Auftakt der Sachsenliga haben die Handballer aus dem Erzgebirge gegen Weinböhla gut mitgehalten – im ersten Durchgang. Am Ende setzte es eine Klatsche.

Kampf mit Haken und Ösen: Max Briest versucht sich durch die Weinböhlaer Abwehr zu tanken – mit fünf Toren war der Ex-Auer zweitbester Werfer seiner Mannschaft. Bild: Ralf Wendland

Zwönitz. In der Halbzeitpause war die Hoffnung noch groß bei Tommy Löbner. Das Rückraum-Ass der Zwönitzer Sachsenliga-Handballer verfolgte den Saisonauftakt seiner Mannschaft am Samstag gegen Weinböhla von den Zuschauerplätzen aus – wegen einer Beinverletzung wird er dem Team noch einige Wochen fehlen. „Das war ein guter Auftritt bis jetzt. Da kann heute was gehen“, sagte Löbner, der vor der Partie noch für seine 178 Treffer in der Vorsaison – Bestwert aller Spieler in der  Sachsenliga – geehrt wurde.13:15 stand es zu diesem Zeitpunkt aus Sicht der Gastgeber. Die hatten losgelegt wie die Feuerwehr, boten dem doch recht deutlichen Favoriten aus dem Landkreis Meißen mit konsequenter Deckungsarbeit und guten Kombinationen Paroli. Zwar schafften es die Hausherren nicht, sich abzusetzen, gerieten in den ersten 19. Minuten jedoch nie in Rückstand.
Erst danach, auch bedingt durch einige Zeitstrafen für den HSV, verschob sich so langsam das Gleichgewicht. Immer häufiger sündigten die Zwönitzer nun vor dem Tor, während die Gäste ihre herausgespielten Chancen gnadenlos nutzten. Dabei überzeugten vor allem Wirbelwind Danny Nguyen auf Linksaußen und der schon 39 Jahre alte, bundesligagestählte René Boese, ein Muster an Effizienz, gerade von der Siebenmetermarke. Trotzdem gingen die Weinböhlaer lediglich mit einem Zwei-Tore-Polster in die Kabine.
Im zweiten Durchgang hielten die Gastgeber die Partie noch etwa zehn Minuten offen. Danach zeigte sich der Qualitätsunterschied beider Mannschaften immer deutlicher. Mit einer ganzen Serie an Strafwürfen – gleich vier binnen vier Minuten – setzten sich die Gäste ab und zogen auf und davon. Am Ende mündete die Partie in ein fröhliches Scheibenwerfen. HSV-Trainer Vasile Sajenev hatte zu diesem Zeitpunkt längst seinen Ersatzspielern ordentlich Parkettzeit gegeben – wohlwissend, dass nichts mehr zu retten war. „Nach der Pause haben wir komplett die Linie verloren“, befand der Coach, der einen Spieler allerdings von seiner Kritik ausnahm. Wie aufgezogen rannte Christian Becher links rauf und runter und erzielte mit sieben die meisten Zwönitzer Treffer. „Ihm hat man angesehen, dass er gewinnen wollte“, so Sajanev. Der Gelobte zeigte sich hinterher allerdings genauso bedient wie seine Mitspieler. „Ab der 40. Minute waren wir kaputt. Uns fehlt die Breite auf der Bank.“
An diesem Punkt setzte auch der Gästecoach an. „Zwönitz hat das lange gut gemacht. Aber wir haben das Tempo hochgehalten, weil wir wussten, dass sie dass mit ihrem kleineren Kader irgendwann nicht mehr mitgehen können“, betonte Nils Gäbler, der sein hoch eingeschätztes Team dennoch nicht im Kreis der Aufstiegskandidaten sieht.
Für einen in den Reihen der Zwönitzer war die Partie gegen Weinböhla dennoch ein besonderes Spiel. Nach jahrelanger Pause musste Rechtsaußen Heiko Schmidt in den letzten fünf Minuten mithelfen, die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten – was nicht unbedingt gelang. 2017 war er zuletzt für das Team aufgelaufen. „Ich habe wieder Spaß am Handball gefunden und will meinen Teil dazu beitragen, damit wir die Klasse halten“, sagte der 33-Jährige.

Zwönitz: Baumgarten, Lieberwirth; Anger, Daya, Fritsch (2), Langer (2), Becher (7), Kotesovec (1), Briest (5), Müller (2), Schmidt (1), Schlömer (3), Köhler (1)

7m: Zwö: 4/4, Wei: 6/6; 2min: Zwö: 7, Wei: 2

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